2024 war ein sehr bewegendes Jahr, aber gleichzeitig haben wir auch viel bewegt!
Das Jahr 2024 – Rückblick Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V.
Die guten Nachrichten vorneweg: Es konnten 375 Katzen in ein schönes Zuhause vermittelt werden 😻🏡 Von Jung bis Alt haben viele, ehemals notleidende Fellnasen ein schönes Zuhause gefunden, darunter beispielsweise unsere Katzen-Omis Cassy und Maxi oder ehemalige Straßenkatzen sowie viele Katzenkinder und Erwachsene Katzen.
Insgesamt haben wir 161 Fundkatzen gesichert und versorgt, darunter auch einige tragende Katzen und wieder sehr viele Katzenbabys. Alleine 7 Fundkatzen zählten zusammen 28 Babys. Ende Dezember 2024 zählt unser Verein nun noch 17 Katzen im Katzenhaus und 9 Katzen auf unseren Pflegestellen.
Unsere Pflegestellen haben auch wieder viele Flaschenbabys gepäppelt. Zwei von ihnen waren der kleine Sunny und Michel, die nur wenige Tage alt waren, als sie gefunden wurden. Oder das kleine, schwer an Katzenschnupfen erkrankte Fundkitten „Hope“, der ebenfalls gerettet und am Ende glücklich mit seinem Kumpel Timmi in ein schönes Zuhause ziehen konnte. Nur durch den großartigen Einsatz unserer tollen Helfer konnten so viele Katzen gerettet, großgezogen und vermittelt werden! 😻
2024 versorgten wir wieder sehr viele Katzen, hierunter waren sowohl junge als auch alte Fund- und Abgabekatzen/-kitten ebenso wie kranke Fundkatzen, die ohne Rettung nicht überlebt hätten. Zum Beispiel die schnupfenkranke, trächtige Fundkatze Lady, die im Juni ihre Kitten auf die Welt brachte. Oder die 11-jährige, verängstigte aber liebe Perserdame Lotta, die 6 Monate alleine in einem Haus eingesperrt war oder auch das kleine Fundkaterchen Joschi, der von einem Recyclinghof gerettet wurde.
Im März wurde die erste, tragende Katze übernommen, dies sollte der Anfang einer sehr anstrengenden Zeit für unsere Ehrenamtler werden. Denn im April begann die Kittenschwemme und ab Juni waren wir aufgrund vieler Anfragen für Aufnahme von hilfesuchenden Katzen und Kitten händeringend auf der Suche nach weiteren Pflegestellen. Viele Tierheime und Tierschutzvereine hatten Aufnahmestop und wandten sich an uns, ob wir helfen können, so übernahmen wir auch Katzen und Kitten von befreundeten Vereinen.
Wir freuten uns sehr über unser neues Standbein Astrid als Pflegestellenleitung Rhein-Sieg und die Orga und Einarbeitung der neuen insgesamt 26 Pflegestellen lief im Hintergrund auf Hochtouren. Glücklicherweise gab es einige, liebe Menschen, die uns bzw. den Katzen in ihrer Notlage geholfen haben. Nur durch euch dürfen diese Katzen nun ein versorgtes, würdiges Leben führen. Es gab weitere (auch schwierige) Geburten auf unseren Pflegestellen; es war einiges los in den Katzenkinderstuben.
Ende Juni betreuten die Katzenschutzfreunde über 40 Kitten und täglich kamen neue Fund- und Abgabekatzen hinzu.
Schlimmer geht immer: Ende Juli mussten 64 Kitten plus 32 erwachsene Katzen (!!) versorgt werden. Wir und die umliegenden Tierheime platzten aus allen Nähten, die Notfälle und Anfragen rissen nicht ab und wir waren am Limit. Viele Organisationen meldeten im Laufe des Jahres über Monate Aufnahmestopp, aber unser Verein agierte tapfer weiter.
Unser engagiertes Team an der Hotline steht 6 Tage in der Woche von 9 – 18 Uhr Anrufern zur Seite und auch hier wurde großartige Arbeit geleistet. Wir freuen uns sehr, dass wir für den Telefon- und Katzenhausdienst neue Kolleginnen gewinnen konnten.
Unser Homepage- und Social Media-Team war ebenfalls täglich im Einsatz, um unsere Katzen und Tierschutzarbeit bei der Öffentlichkeit bekannt zu machen und unsere Katzen in den Fokus zu rücken, damit liebe Menschen auf sie aufmerksam werden.
Dieses Jahr zelebrierten wir zwei Katzenschutz-Geburtstage:
Am 20.02.2024 feierten wir 16 Jahre Katzenschutzverein und im Dezember das 10-jährige Bestehen unseres für den Verein so wertvollen Katzenhauses in Schalkenbach. Es bietet die Möglichkeit, hier alles rund um die Katzen, den Verein und die Mitglieder stattfinden zu lassen: Tiere werden gepäppelt, versorgt und bespielt, Besucher empfangen und Vermittlungsgespräche geführt, um die passende Katze für die neuen Menschen/Familien zu finden. Zudem können vor Ort wichtige Treffen stattfinden, z.B. mit den verschiedenen Teams des Vereins. So auch in diesem Jahr das gelungene Pflegestellentreffen, Treffen unserer Katzenstreichler oder des gesamten Katzenhaus-Teams.
Im März fand der erste Helfertag rund um das Katzenhaus statt. Unser engagiertes Team traf sich fortan monatlich, um den Außenbereich „Joanas Cat Home“ und das Gelände um unser Katzenhaus herum gepflegt und instand zu halten🐈🏠💪
Im gleichen Monat haben wir uns sehr über den Besuch des SAT 1 Frühstücksfernsehens gefreut, die einen tollen Beitrag über unseren Verein, unsere Katzenschutzarbeit und unsere Ehrenamtler gedreht haben. Danke auch an dieser Stelle an alle lokalen Verlage/Medien wie Wittich, Krupp, Generalanzeiger etc., die unsere Beiträge veröffentlichen und so dabei helfen, dass Interessenten auf unsere Schützlinge aufmerksam werden. Ebenfalls danke an unsere Ehrenamtlerinnen, die sich um das Schreiben und Veröffentlichen der PR-Beiträge kümmern.
Unser Event-Team war ebenfalls ab März wieder „in Aktion für die Katz´“ und leistete tolle Arbeit. Schöne und erfolgreiche Events folgten und so konnten wir an 7 Veranstaltungen in diesem Jahr teilnehmen und die Arbeit unseres Vereins und unsere Katzen bekannter machen und begeisterte Gespräche mit Besuchern führen. Unsere Verkaufsstände waren ein voller Erfolg, ebenso wie „Kaliko“, die als lebensgroße Katze Jung und Alt begeisterte. Danke an alle Helfer und Organisatoren dieser Events!
Mitte des Jahres fand unser Dankes-Helferfest statt, wo wir uns bei unseren tollen Ehrenamtlern für ihren Einsatz bedanken konnten ❤️ DANKE an euch ALLE für eure großartige Unterstützung für die vielen Katzen, die unsere Hilfe brauchen!
Das Jahr 2024 war mit der Rettung und Sicherung vieler Katzen verbunden. Unzählige Fangaktionen unter teils schwierigen Bedingungen wurden von den Ehrenamtlern des Vereins gemeistert. Beispielsweise im Juni die aufwändige Rettungs- /Fangaktion der Katzenmutter Pretty mit ihren 4 Kitten aus dem Dachboden eines Wohnheimes in Bad Neuenahr-Ahrweiler oder die der Katzenmama Bonnie mit ihren 4 Babys. Viele, weitere Orte folgten.
So waren wir sehr froh über das gelungene, digitale Treffen und den Austausch zum Thema Streunerkatzen / Katzenschutzverordnung. Das Problem der vielen, freilebenden Streunerkatzen und wie wir es in den Griff bekommen, war der Anlass des Termins, bei dem wir uns mit Birgit Stupp für die GRÜNEN im Stadtrat der Kreisstadt, Holger Wolf (Tierschutzexperte) und Dr. Gitta Greif-Werner, Vorsitzende des Jagd, Natur und Umweltschutz e.V. (JANU), austauschten. Am Ende waren sich alle einig: Um die unkontrollierte Vermehrung und das große Leid einzudämmen, bedarf es einer flächendeckenden Kastrationspflicht für Freigängerkatzen. Die gezeigten, teils schlimmen Bilder und Schicksale der Straßenkatzen wirkten noch lange nach und blieben in Erinnerung. Umso mehr motiviert es, sich gemeinsam für die Einführung der Katzenschutzverordnung in den Städten und Gemeinden des Kreis Ahrweiler einzusetzen.
Wenn wir ein paar Einzelschicksale Revue passieren lassen, wird klar, wofür wir das alles tun:
Das kleine Fundkätzchen Jim Knopf mit dem abgeknickten Füßchen bekam eine Sonderbehandlung durch einen Facharzt und anschließend tägliche Übungen mit unserer Pflegestelle. Die Behandlung und die Genesung von Jim Knopf war wie ein Wunder, denn am Ende konnte er mit den anderen Kitten herumtollen und in ein schönes Zuhause ziehen 🥰
Die Versorgung der vielen, kranken Katzen stand 2024 an der Tagesordnung, wie beispielsweise Robin, der übersät mit großen Wunden im Gesicht und Körper zu uns kam. Oder die Aufnahme und Behandlung von Momo mit 4 Kugeln im Körper, der Schwanz teilabgerissen und das Auge ausgelaufen, schwere Blasenentzündungen und Diabetes. ABER: Es gab auch viele Erfolge, denn auch Momo ist auf dem Weg der Besserung und wir hoffen sehr, dass er es schafft. So wie der kleine Fundkater – unser Kämpfer – Rocky, der abgemagert bis auf die Knochen, mit Untertemperatur und Steinchen im Bauchraum gefunden wurde. Oder Notfallkater Simba, der nach erfolgreicher Hüft-OP und wochenlanger Ruhe endlich sein Gehege verlassen und am Ende glücklich vermittelt werden konnte. Danke an dieser Stelle an das gesamte Pflege- und Katzenhaus-Team und unsere Tierärzte!
Auch einige der schüchternen, zurückhaltenden Katzen haben tolle Fortschritte gemacht. Was für eine Freude, als die scheuen, ehemaligen Streunerkater Bradyn und Pedro immer mehr Vertrauen aufbauten: Pedro ließ sich nach Monaten endlich streicheln und auch bei Bradyn hatten wir Erfolg. Ebenso schön war es, als unsere Streichler Matz „geknackt“ haben: Vom ängstlichen Streunerkater mag er nun Streicheleinheiten & Zuwendung 😻
Diese Erfolge verdanken sie vor allem der liebevollen Ansprache und Geduld unserer Ehrenamtler!
Gleichzeitig mussten wir versuchen, Schicksalsschläge zu verkraften und zu verarbeiten, um für die anderen Katzen nach vorne zu schauen. So wie die Rettungsaktion der 11 Katzen in einem kleinen, mit Fäkalien durchtränkten Käfig im August. Oder die Geschichte der kleinen Alice, die uns alle tief berührt: Sie bettelte in eisiger Kälte vor einer Haustür um Wärme, Futter und Liebe. Wir fanden ein zerzaustes, abgemagertes Langhaarkätzchen vor. Alice war verfloht und ihr Bauch ragte hervor. Der Tierarzt diagnostizierte, dass sie an einem Megacolon litt, ihre Leber den gesamten Brustkorb ausfüllte und ein Tumor an der Thymusdrüse sichtbar war. Sehr schweren Herzens mussten wir sie einschläfern lassen.
Die höchste Stufe des ertragbaren war dann im Oktober erreicht, als wir 22 Katzen/Kitten (fast alle krank, einige unterernährt und in teils schlimmen Zuständen) aus der Beschlagnahmung einer tierheimähnlichen Einrichtung in Gevenich aufnahmen. Diese Rettungsaktion und Pflege der Katzen hat uns alle Reserven geraubt, die nach dem anstrengenden Jahr noch übrig waren. Es war schlimm anzusehen und ein wahnsinniger Kraftakt – seelisch wie auch körperlich.
Eine traurige Seele unter ihnen war Lilo, sie wog 2,1 kg und war sehr krank. Schweren Herzens mussten wir Lilo erlösen lassen und hoffen inständig, dass es ihr im Katzenparadies nun besser geht. Ebenfalls mussten wir damit fertig werden, 2 Kitten aus dem Animal Hoarding Fall trotz größter Bemühungen gehen zu lassen. Aber unser kleiner Kitten-Kater „Wonder“ beispielsweise hat uns gezeigt, wofür wir durchhalten: Auch er musste intensiv gepflegt werden, war nur Haut und Knochen, schlimm an Katzenschnupfen erkrankt und bleibt blind. Aber er hat überlebt und hat sich zu einem lebensfrohen Katzenkind entwickelt.
Mitte Oktober war es dann aber leider bei uns soweit: Erst das zweite Mal in der Vereinsgeschichte waren wir aufgrund der vielen aufgenommenen und pflegebedürftigen Katzen an unserer Kapazitätsgrenze angekommen und hatten leider Aufnahmestopp.
Nichtsdestotrotz und abschließend bleibt zu sagen, dass wir dank der vielen, engagierten Helfer, Unterstützer, Mitglieder, Spender, Paten und Adoptanten sehr vielen Katzen ein würdiges, schönen Leben mit lieben Menschen ermöglich konnten und kommen so zu dem Schluss:
Das Jahr 2024 war wieder ein sehr herausforderndes und kräftezehrendes, aber auch erfolgreiches Jahr für den Katzenschutz und die vielen Katzen. Wir bedanken uns bei ALLEN, die dazu beigetragen haben, dass wir wieder vielen Seelchen zu einem besseren Leben verhelfen konnten.
Der gesamte Vorstand bedankt sich von ❤️en bei euch allen und wir blicken positiv auf das nächste Jahr, in dem wir wieder alles dafür tun werden, um vielen Katzen zu helfen!